Fürstenau

Projektbeschrieb

In der kleinsten Stadt der Welt, zwischen dem bischöflichen Schloss und dem Schloss Schauenstein galt es, in einer Studie einem alten Stallgebäude eine neue Nutzung beizufügen und das Gebäude dementsprechend anzupassen. Die unter Denkmalschutz stehende Stadtmauer, welche das ganze Städtchen umgibt, galt es weitmöglichst zu erhalten. 

Idee 

Fürstenau ist ein wunderbares kleines Städtchen, welches durch den Starkoch Andreas Caminada wieder an Bedeutung zugenommen hat. Ich versuche mit diesem Projekt, Menschen mit unterschiedlichsten Interessen an diesen Ort zu führen. Es soll ein Theaterhaus entstehen, welches auch der Nutzung von anderen Veranstaltungen gerecht werden kann. Das Theaterhaus wird eine Flexibilität haben, welche ermöglichen soll, dass Ausstellungen und Veranstaltungen jeglicher Art dort stattfinden können.

Rückbau

1742 wurde das Städtchen durch einen Brand zerstört. Auch der Stall fiel dem Feuer zum Opfer und wurde unmittelbar danach wiederaufgebaut. Die Holzkonstruktion wurde nur den nötigsten Bedürfnissen entsprechend hergerichtet. Daher ist die Konstruktion aus Sicht der neuen Nutzung nicht erhaltenswert. Der Stall soll bis auf die alte Stadtmauer zurückgebaut werden.

Tragwerk und Konstruktion

Die Lasten der Aussenhülle, insbesondere der Dachflächen, werden unabhängig von der historischen Stadtmauer über die neu eingebauten selbsttragenden Holzrippenträger abgeleitet. Die Schubkräfte werden durch eine Scheibe, welche auf den Trägern liegt an den Aussenpunkten der äussersten Rippenträger übertragen und durch die ausgesteiften Seitenwände aufgenommen.

Flexibilität 

Das Gebäude kann für verschiedene Veranstaltungen genutzt werden. Für grössere Anlässe lassen sich bei schönem Wetter die Tore im Erdgeschoss zur Strasse und seitlich zum Platz hin öffnen. Der Besucher hat dann die Möglichkeit, sich im Foyer innerhalb oder ausserhalb des Gebäudes aufzuhalten, bevor die Vorstellung beginnt. Bei weniger gutem Wetter, ist das Tor an der Westfassade geöffnet und der Besucher tritt von dort in den Innenbereich. Für kleinere Veranstaltungen, bei denen nur der Saal genutzt wird, ermöglicht ein separates Tor beim Treppenhaus den Zugang. Die Höhenlage des Saals richtet sich nach der alten Zufahrt an der Westfassade des Stalles. Die Vorbereitungsräume (Requisiten, Künstlergarderoben, sowie deren WC und Duschen) sind in Nebengebäuden angeordnet und durch einen Durchbruch mit dem Saal verbunden. Die Künstler haben die Möglichkeit von dort aus den Saal zu betreten. Auch kann bei grösseren Ausstellungen der Artistenbereich im oberen Geschoss für die Besucher genutzt werden.

Multifunktionalität 

Der gesamte Saal ist mit flexiblen Bühnenelementen bestückt. Die Elemente können bis auf eine Höhe von 0.80 Meter erhöht werden. Dadurch können alle Arten von Bühnen „modelliert“ werden. Sitzstufen können mit den flexiblen Bühnenelementen ebenfalls eingerichtet werden.